Malser Heimatlied
Refrain:
Am Horizont der Ortler wacht
und über Mals die Haide lacht,
im Silberquell die Etsch entspringt,
der Turm im See voll Wehmut singt.
Ein Wasserrieseln im stillen Waal
der König trohnt im Felsensaal,
seine Jünglingslocke in Unschuldsweiß
mahnt die Venosten/Vinschger/Malser zu stetem Fleiß.
Strophe 1
Von früh bis spät ein reges Treiben
die Kinder können hier nicht bleiben,
der Boden nährt nicht übers Jahr -
Armut ihr Los; in großer Schar
zieh‘n sie hinaus ins Schwabenland…
manch ein‘s die Tränen nicht verwandt,
verstummte und kehrte nicht wieder,
verklungen sind heut ihre Klagelieder.
Strophe 2
Es ziehen die Ärmsten als Korrner durchs Land
mit Sack und Pack und den Kindern an der Hand,
schlagen unter freiem Himmel ihre Lager auf,
nehmen Hitze und Kälte und Hunger in Kauf,
von der Hand in den Mund heißt es da zu leben
ohne allzu sehr Ärgernis und Anstoß zu geben,
doch sie werden mit Argwohn betrachtet
manch einer daher im Gefängnis schmachtet.
Strophe 3
Die Zeit heilt meist die schlimmsten Wunden,
Not ist im Vinschgau längst verschwunden -
in den Häusern Wohlstand eingekehrt,
drum bleibt das Glück auch nicht verwehrt.
Dankbar denkt man an die kargen Zeiten,
wenn Tradition und Brauchtum die Venosten/Malser
durch das Jahr begleiten.
Gott schenk auch weiter Heil und Segen
und begleite die Vinschger/Malser auf allen Wegen!
JD im Mai 2022